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Unser Logenhaus

Logenhaus - Friedrich zur Bruderkette
Unser Logenhaus

Unser Haus ist jetzt durch den Aufzug durchgängig bis zum Obergeschoß „“barrierefrei“.

In unserem neu ausgestalteten Freimaurer-Museum gibt es viele Schätze zu bewundern, welche vor dem Umbau im Verborgenen schlummerten. Auch unser Küchentrakt ist im Sockelgeschoß großzügig und zeitgemäß ausgestattet worden.

Im Erdgeschoß entstand ein moderner Tresen der zum Verweilen einlädt. Als absolute Bereicherung muss der Anbau im Sockelgeschoß an der Gartenseite unseres Hauses erwähnt werden. Es entstand ein neuer Gesellschaftsraum von ca. 45 m² und ein barrierefreier Eingangsbereich mit Garderobe, sowie Büros und Archive die von unserer Großloge genutzt werden. Diese Räumlichkeiten haben einen wunderschönen Blick in unseren Garten.

Den gleichen Anblick kann man von der über diesem Anbau entstandenen Terrasse mit ca. 120 m² Fläche bei herrlichem Wetter genießen. Unterhalb dieser Terrasse wurde eine ebenerdige Gartenterrasse angelegt. Sie ist im Sommer für uns und unsere Gäste während der Maurerferien ein willkommener Platz zum Verweilen geworden. Sach- und fachkundig haben einige interessierte Brüder Skulpturen aus den unterschiedlichsten Materialien an verschiedenen Stellen platziert. Wir können stolz auf unser Logenhaus sein.

Es ist zwar das kleinste, aber für uns Brüder der „Bruderkette“ das feinste in Berlin.

Das Logenhaus der Freimaurerloge Friedrich zur Bruderkette
Ansicht von vorne

Im Winterhalbjahr 2009 baten wir einen Dresdner Bruder als Architekt, ein Konzept für die Sanierung bzw. Erweiterung unseres Logenhauses zu erarbeiten. Der vorgestellte Plan sah einen Neubau im hinteren Teil des Gartens und eine Umgestaltung des Logenhauses vor. Dieser Vorschlag wurde im Frühjahr 2010 abgelehnt. Es wurde jedoch grundsätzlich beschlossen eine Erweiterung und Modernisierung des Logenhauses durchzuführen.

Ein Bauausschuss konstituierte sich, es wurde ein Pflichtenheft erarbeitet und wir bemühten uns um einen Architekten. Den Zuschlag erhielt ein Architektur-Büro, das u.a. die Sanierung der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche durchgeführt hatte. Nach der Vorstellung des Architekten und vielen Gesprächen entschied unser Bundesdirektorium im September 2010 mit ihm den Architektenvertrag abzuschließen. Dieser legte bereits im November seine Vorplanung mit Kostenschätzung dar. Mit knapper Mehrheit beschloss die Mitgliederversammlung die vorgeschlagenen Baumaßnahmen zu bewilligen. Der Kostenvoranschlag lag im Limit und war durch das vorhandene Kapital abgesichert. Als Baubeginn war der Juni 2011 vorgesehen, denn für Weihnachten 2011 war der Fertigstellungstermin geplant. Allen Beteiligten war klar, dass es ein ambitionierter Termin war.

Soweit erforderlich und zweckmäßig erfolgten der Rückbau und die notwendigen Demontagen. Die Vorbereitungsarbeiten für den Hochbau zeigten schnell die zum Teil schlechte Bausubstanz. Die Folge waren ständig neue architektonische und statische Detailanpassungen, die fallweise zu lösen waren. Sie waren nicht nur konstruktiv, sondern auch zeitlich äußerst schwierig. Die ersten Terminverzögerungen zeichneten sich ab, hier war der Architekt am Anfang noch optimistisch trotz der vom Bauausschuss bereits vorgetragenen Bedenken. Durch den schleppenden Bauablauf und die terminlichen Schwierigkeiten konnte der vorgelegte Kostenrahmen nicht eingehalten werden. In der Großlogenversammlung im März 2012 wurde die veränderte finanzielle und terminliche Situation vorgetragen. Nach einer sehr emotionalen, aber brüderlichen Aussprache bewilligten die Brüder der Großlogenversammlung den neuen um ca. 50% höheren Kostenrahmen.

Skizze vom Logenhaus der Friedrich zur Bruderkette, Freimaurer in Berlin
Skizze vom Logenhaus

Das Grundstück mit rd. 3.430 qm erwarb im März 1923 der Kaufmann Max Feldheim mit der Auflage, binnen 3 Jahren ein Wohnhaus auf dem Grundstück zu errichten. Nach den Plänen des Architekten Curt Leschnitzer wurde 1923 / 24 ein Wohnhaus als stattliches, freistehendes Gebäude mit einem Sockelgeschoss, zwei weiteren Geschossen und einem teilweise ausgebauten Dachgeschoss errichtet.

Als jüdischer Eigentümer musste er im April 1938 eine Sicherungshypothek von RM 70.000 an erster Stelle für das Deutsche Reich wegen „etwa anstehenden Anspruchs auf Reichs-Fluchtsteuer und sonstige vor der Auswanderung zu leistenden Steuern“ eingetragen lassen. Zu einem späteren Zeitpunkt wurde eine zweite vorrangige Hypothek von RM 12.750 aus dem gleichen Grund zugunsten des Deutschen Reiches nachgetragen – er emigrierte.

Nach dem 2. Weltkrieg kam Max Feldheim nach Berlin zurück und erhielt die Anerkennung als Opfer des Faschismus. Sein enteignetes Grundstück wurde ihm zurück gegeben. Er verstarb im Jahre 1952, seine Ehefrau einige Monate später. Die fünfköpfige Erben-Gemeinschaft war in Kuba, England und den USA ansässig.

Das Verkaufsangebot an unsere Große National-Mutterloge „Zu den drei Weltkugeln“ (GNML 3WK) vom 20. Mai 1957 weist einen Verkaufspreis von DM 169.000 bei einem Einheitswert von DM 142.300 aus. Am 22. Mai 1957 erfolgte der Kauf durch Vertreter / Brüder der Großloge und anschließend der Umbau entsprechend unseren freimaurerischen Anforderungen bis zum Juli 1958.

Die finanziellen Mittel zum Erwerb und für die Umbaumaßnahmen der Immobilie wurden aus der teilweisen Wiedergutmachung des enteigneten Logenhauses in der Splittgerbergasse, Berlin-Mitte (ehem. Ostberlin), in Höhe von DM 250.000 und durch ein Darlehen der Tochterloge „Drei Lichter im Felde“ in Höhe von DM 60.000 aufgebracht. Zusätzlich halfen die Brüder und andere Tochterlogen durch eine sogenannte „Baustein-Aktion“ mit Beträgen zwischen DM 50 bis DM 1000. Dieses Geld wurde zinslos gegeben und war rückzahlbar im Todesfall.

Hier ist hervorzuheben, dass – zur Ehre der Brüder gesagt – bisher in den wenigsten Fällen von den Hinterbliebenen diese „Bausteine“ eingefordert worden sind.

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